Kulturelle Teilhabe

Kulturelle Teilhabe für erwachsene Menschen mit Beeinträchtigung

In einer Teilhabe-Einrichtung für erwachsene Menschen mit Beeinträchtigung verfolgen die Besucher:innen ihre individuellen Interessen, die in einem Wochenplan zusammengestellt werden. In unserem Beispiel assistiert die Kunsttherapeutin in einem Keramikangebot – von rein technischer oder künstlerischer Beratung bis hin zur tatkräftigen Unterstützung von Menschen, die ihre Hände nicht oder nur eingeschränkt benutzen können. Zudem gestaltet sie aktiv eine entspannte Atmosphäre im Raum und fördert die Kommunikation unter den Teilnehmer:innen.

 

Dieser non-direktive Kunsttherapieansatz und die damit verbundene ethische Grundhaltung der Therapeutin stellt die Autonomie der begleiteten Menschen in den Mittelpunkt und ermöglicht Selbstwirksamkeitserfahrungen und Erfolgserlebnisse. Abhängig vom Erfahrungshintergrund der Teilnehmer:innen kann die Rolle der Kunsttherapeutin auch die einer Mentorin sein.

Kulturelle Teilhabe bedeutet ebenso, ein Verständnis des eigenen künstlerischen Schaffens im Kontext der Kunst- und Kulturgeschichte zu entwickeln. Dazu können Kataloge, Ausstellungsbesuche oder weitere Medien dienen.

 

Der WHO-Bericht zur Rolle der Künste bei der Verbesserung von Gesundheit, Wohlbefinden und sozialer Teilhabe fasst Ergebnisse aus über 3000 Publikationen zusammen. Sie zeigen das Potenzial der Kunst bei der Prävention von Krankheiten, der Gesundheitsförderung und der Behandlung von Krankheiten über die gesamte Lebensspanne hinweg. Daher ist kulturelle Teilhabe für Menschen aller Altersgruppen wichtig und wird bundesweit von Kunsttherapeut:innen in verschiedensten Projekten umgesetzt.