Psychosoziale Versorgung krebskranker Kinder

Stärkung der Autonomie: Psychosoziale Versorgung in der pädiatrischen Onkologie und Hämatologie

Auch wenn die somatische Behandlung von Krebserkrankungen bei Kindern und Jugendlichen im Mittelpunkt steht, stellen psychosozialen Belastungen durch die Diagnose eine Indikationen für die psychosoziale Versorgung dar.

Da die erkrankten Patient:innen oftmals von ihren nahen Angehörigen betreut werden, ist die kunsttherapeutische Arbeit ressourcen- und familienorientiert. Im oftmals langen Behandlungszeitraum werden die Eltern aktiv in die Kunsttherapie mit eingebunden, gemeinsam mit dem Kind, aber auch alleine. Das fördert die Kommunikation innerhalb der Familie und kann nachhaltig dazu beitragen, die Krankheitsverarbeitung zu unterstützen. Sie ist dabei immer an den individuellen und aktuellen Bedarfen ausgerichtet. Die Menschen gewinnen in der Kunsttherapie u.a. Ausdrucksmöglichkeiten und Perspektiven, können Spannungen abbauen und wieder mehr Autonomie und Kontrolle erreichen.

Die künstlerischen Materialien müssen nach den Hygieneanforderungen ausgewählt werden und helfen bei der Kontaktaufnahme, die oftmals am Krankenbett oder in offenen Bereichen auf der Station wie dem Spielzimmer stattfindet. Im Rahmen einer stabilen tragfähigen therapeutischen Beziehung können sich so die individuellen Ausdrucksmöglichkeiten der Teilnehmenden entwickeln. Das kreative Schaffen ist förderlich, um bei akuten Belastungen z.B. von Schmerzen abzulenken oder Stress zu reduzieren. Zudem kann die Teilnahme an der Kunsttherapie einen positiven Effekt auf die Mitarbeit der Patient:innen bei der medizinischen Behandlung haben.

 

Im ambulanten Setting findet die Kunsttherapie auftragsgebunden und mit einem Therapieziel verknüpft statt. Sie richtet sich an ehemalige Patient:innen in der psychosozialen Nachsorge, Geschwister und/ oder Eltern.

Indikationen für ambulante Kunsttherapie in diesem Setting sind beispielsweise:

  • Leistungs- und Konzentrationsschwierigkeiten
  • Intersoziale Kommunikations- und Interaktionsschwierigkeiten
  • Eingeschränkte Selbstkompetenz
  • Irritiertes Körperbild
  • Allgemeine Anspannung, Schlafstörung