Kunsttherapie

Was ist Kunsttherapie?

Es gibt Momente, sei es in Krisen, bei unterschiedlichen Erkrankungen oder in anderen psychosozialen Zusammenhängen, in denen es einem Menschen schwer fällt, Worte für seine Situation zu finden oder zu kommunizieren. Kunsttherapeut_innen können dabei unterstützen, sich dann gestalterisch auszudrücken und einen Zugang zu einem Thema zu finden. Dabei dienen sowohl die Gestaltungsprozesse als auch die entstandenen Werke innerhalb des therapeutischen Geschehens als „Anschauungs- und Proberaum“ und können einen Einfluss auf das psychische und körperliche Befinden haben. Gewohnte Handlungen und Denkweisen werden betrachtet, weiterentwickelt und gegebenenfalls einer sinnvollen Wandlung unterzogen. Im kunsttherapeutischen Prozess können kreative Ressourcen neu entdeckt, Selbstheilungskräfte mobilisiert sowie vielfältige Veränderungsprozesse angeregt werden. Dabei sind keine künstlerischen Talente oder Vorkenntnisse notwendig.

 

"Kunsttherapie wendet Bildende Kunst therapeutisch an. Mit zeichnerischen, malerischen, plastischen und anderen Medien werden im Rahmen der therapeutischen Beziehung Prozesse ermöglicht und sinnlich erfahrbare Werke geschaffen, die Erfahrungen, Gefühle, Gedanken und Fantasien abbilden.

Diese Abbildungen helfen, bewusste und unbewusste Konflikte und Probleme wahrzunehmen, zu definieren und zu kommunizieren. Der künstlerische Prozess aktiviert besonders das visuelle und haptische Wahrnehmungsvermögen, die Entwicklung innerer Bilder, die motorischen Fähigkeiten und die sozial-kommunikative Kompetenz.

Die Kunsttherapie fördert Empathie, Selbstbeobachtung, sowie die Beziehungsfähigkeit. Sie unterstützt sowohl die Krankheitsbewältigung als auch die Selbstregulation und stärkt die Fähigkeit zur Kommunikation mit sich und anderen. Der schöpferische Prozess, die Wahl und Handhabung der Materialien, die Werke und die Dynamik der therapeutischen Beziehung geben Hinweise zur diagnostischen Einschätzung, zur Formulierung therapeutischer Ziele und zur Gestaltung der Therapie. Der Entstehungsprozess und die materielle Präsenz der Werke bilden besonders wirksame Faktoren in der Behandlung, aufgrund derer Patient_innen ein Gefühl der Autonomie, der Selbstwirksamkeit und der eigenen Identität entwickeln." (www.bagkt.de)

 

Bei Fragen zur Kunsttherapie, zu Ausbildungswegen oder auch Kunsttherapeut_innen, die Mitglied im DFKGT sind, wenden Sie sich gern an uns!