Leitlinie Behandlung akuter perioperativer und posttraumatischer Schmerzen

Vollständiger Leitlinientext auf der Website der AWMF

Stand: 1.4.2009
Gültig bis: 1.4.2014

S.41
Unter "Nichtmedikamentöse Therapie" und "Psychologische Verfahren":

"Mehrere Studien zeigten, dass Entspannungstechniken in Form von angeleiteter Imagination mit oder ohne Musik sowie alleinige Musik von Kassette, vor, während und nach der Operation das Ausmaß postoperativer Schmerzen reduzieren können (LoE : 1b) (Good et al., 1999; Good et al., 2001; Good et al., 2002; Laurion und Fetzer, 2003; Huth et al., 2004; Good et al., 2005; Nilsson et al., 2001 ; Manyande et al., 1995; Tusek et al., 1997), (LoE : 2b ) (Shertzer und Keck, 2001), (LoE: 3b) (Sahler et al., 2003). Einige Studien fanden allerdings keinen Unterschied in Bezug auf die Analgesie im Vergleich zur Kontrollgruppe (LoE: 1b) (Heitz et al., 1992; Broscious, 1999; Renzi et al., 2000; Haase et al., 2005), wobei von einem positiven Einfluss auf das Allgemeinbefinden berichtet wurde (Heitz et al., 1992; Haase et al., 2005). Renzi et al. (2000) konnten in Bezug auf die Schlafqualität einen signifikanten Vorteil finden (LoE: 1b) (Renzi et al., 2000).
(...)
Psychologische Maßnahmen im perioperativen Setting müssen nicht zeitintensiv sein und können zeitnah zur Operation eingesetzt werden. Allein die psychologisch fundierte Information über bzw. Aufforderung und Ermunterung zu z.B. ablenkenden Verhaltensweisen (wie z.B. an bestimmte positive Erlebnisse zu denken, zu lesen) oder ein kurzes Entspannungstraining mit Hilfe von CD- bzw. Kassettenaufnahmen kann einen raschen positiven Effekt erbringen. Sofern vorhanden, sollte ein Psychologe/-in in das perioperative Schmerzmanagement integriert werden. Psychologische Expertise sollte allerdings vor allem bei Problempatienten in das perioperative Schmerzmanagement einfließen."